Freitag, 21. September 2018, 18.15 Uhr

 

"Allein Gott in der Höh' sei Ehr' "

 Metamorphosen eines Chorals

 

Werke von Sweelinck, Praetorius, Crüger, J. S. Bach,

Beckmann, Reger und Karg-Ehlert - in Bearbeitungen
von Thomas Heyn (*1966)

 

maternus-consort (Köln)

Ursula Schulten, Orgel

Projektchor der Antoniterkirche Köln

Ltg. Johannes Quack und Thomas Heyn

 

Antoniterkirche, 50667 Köln

 

Programmheft:

Download
Flyer 2018.pdf
Adobe Acrobat Dokument 165.8 KB

70 Minuten Konzert, nur für ein einziges Lied - muss das nicht zwangsläufig langweilig werden? Oder wird Musik vielleicht gerade dann besonders spannend, wenn man mitverfolgt, wie Komponisten unterschiedlichster Epochen - von der Renaissance bis zur Moderne - das gleiche musikalische Thema ausgedeutet und gestaltet haben? Zumal die Melodie, selbst wenn sie einem bekannt ist, in mancher Variation ganz schön versteckt sein kann ...

Warum nun gerade dieses Lied? Die Melodie von Nicolaus Decius zu „Allein Gott in der Höh´sei Ehr'" (um 1520) als zentrale christliche Aussage ist in der europäischen Musikgeschichte besonders häufig und vielfältig vertont worden. In diesem Programm kommen neben einigen Bachversionen (mit und ohne Chorgesang, mal vielstimmig wie im Kantatensatz, mal nur dreistimmig) auch andere Bearbeitungen in Form kleiner Orgelsätze (Pachelbel als Barockmeister) oder deren Neuarrangements  von Thomas Heyn für Flöte und Streicher (Johann Peter Kellner aus der Klassik, Gustav Beckmann aus der Frühromantik) zu Gehör. Ergänzend folgen Heyns Transkriptionen zweier Werke der Spätromantik von der großen Orgel zum Kammerensemble (Reger, Karg-Elert). Immer wieder eingestreut: vorbachische Fassungen des Chorals - darunter eine von Johann Crüger mit konzertierenden Oberstimmen.

Längstes Werk des Abends: die Variationen-Sammlung des barocken Niederländers Jan Pieterszoon Sweelinck - auch in diesem Zyklus hat Arrangeur Thomas Heyn versucht, durch den wechselnden Einsatz von Orgel, Streichern und Flöten die ganze Farbigkeit der Instrumente des maternus consorts zu nutzen, zugleich die einzelnen Stimmen akustisch und optisch besser unterscheidbar zu machen als im Orgelsatz und so einen Einblick in die Kompositionsweise im Wandel der Jahrhunderte zu geben.